Behandlung mit Schröpfgläsern

Hilfe gegen Schmerzen und Verspannungen

Das Aufsetzen von Gläsern auf Akupunkturpunkte nennt man Schröpfen. Hierbei entsteht ein Vakuum, welches den Energiefluss im Körper anregt und zu besserer Durchblutung führt. Um die Luft aus den Gläsern zu leiten und einen Unterdruck zu erzeugen, wird die Luft mithilfe von Feuer erhitzt und somit der Sauerstoff entzogen. Setzt man das Glas dann auf die Haut, entsteht das Vakuum von selbst. Inzwischen gibt es auch Gläser, die an eine Unterdruckpumpe angeschlossen sind und denen manuell die Luft entzogen werden kann. Das Schröpfen ist eine uralte Reiztherapie, sie zählt zu den sogenannten ausleitenden Verfahren und gilt als eine der ältesten Therapieformen mit Apparaten überhaupt.

Blutiges Schröpfen bei akuten Schmerzen

Im Allgemeinen unterscheidet man zwei verschiedene Arten von Schröpfen: das blutige und das unblutige Schröpfen.

Blutiges Schröpfen: Wird die Haut vorher angeritzt, so füllen sich die aufgesetzten Kuppeln mit Blut. Durch diese örtliche Blutableitung werden angestaute Hindernisse innerhalb der Blutbewegung beseitigt. Aufgrund einer reflektorischen Fehlregulation der Durchblutung der Körperoberfläche entstehen Verhärtungen. In dieser schmerzhaften Verhärtung findet sich eine Zunahme von Gewebeflüssigkeit, die den venösen Abfluss behindert, sodass es zu einer Vermehrung von Stoffwechselendprodukten kommt. Da der arterielle Zufluss aber weiterhin besteht, kommt es zusätzlich zu einer Blutfülle. Vor dem blutigen Schröpfen wird die Haut leicht gestichelt, sodass Blut austreten kann. Durch den schröpfkopfbedingten Unterdruck werden die Blutfülle und die ausgetretene Gewebeflüssigkeit aus der Gelose in den Schröpfkopf hineingesaugt. Das Resultat ist eine verbesserte Blutzirkulation in dem geschröpften Areal, einhergehend mit verbesserten Stoffwechselvorgängen.

Unblutiges oder auch trockenes Schröpfen: Beim trockenen Schröpfen werden sogenannte „leere Gelosen“ oder „kalte Gelosen“ behandelt. Diese entstehen dadurch, dass die Blutversorgung gedrosselt wurde und sind bei der Untersuchung als Delle oder Verhärtung zu ertasten. Durch den Unterdruck, den das Schröpfen erzeugt, entsteht eine bessere Durchblutung, die einhergehend mit den entsprechenden Stoffwechselsteigerungen tagelang vorhält und einen Schritt zur Normalisierung bedeutet. Außerdem wird, wie beim blutigen Schröpfen auch, durch die Stimulation der Hautrezeptoren über die Reflexwege Einfluss auf die inneren Organe genommen.

Wo hilft Schröpfen?

Schröpfen kann bei vielen Erkrankungen oder Störungen angewendet werden:

  • Erkrankungen des Bewegungsapparates (Rückenschmerzen)
  • Erkrankungen des Verdauungstraktes (funktionelle Darmerkrankungen)
  • Erkrankungen der Atemwege (akute oder chronische Bronchitis)
  • Schwächezustände (niedriger Blutdruck)
  • funktionelle Herzbeschwerden
  • chronische Entzündungen (Nasennebenhöhlenentzündung)

In speziellen Fällen der Indikation ist außerdem eine Schröpfkopfmassage zu empfehlen. Hierbei handelt es sich um ein physikalisches Therapieverfahren, das an das traditionelle Schröpfen angelehnt ist. Die am häufigsten behandelten Körperregionen sind Oberschenkel und Rücken. Zu Beginn wird die zu behandelnde Fläche mit einem Öl eingerieben um eine ausreichende Gleitfähigkeit zu gewährleisten. Anschließend werden die Schröpfglocken auf die Haut aufgesetzt und massageähnlich geschoben, gezogen oder in Kreisen bewegt. Die Massage wird dann beendet, wenn eine deutliche Rötung beziehungsweise bläuliche Verfärbung der Haut erkennbar ist. Durch den Unterdruck in den Gläsern wird das Gewebe gelockert und die Verspannung gelöst.